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Wie läuft denn deine Woche so?

Zurzeit behandele ich eine Patientin wegen ihrer beginnenden Inkontinenz. Die Ursache bei ihr ist jedoch eine stark voranschreitende frontotemporale Demenz. 

Davon hast du vielleicht gehört, als bekannt wurde, dass Bruce Willis daran erkrankt ist.

 

Sie sitzt im vorderen und seitlichen Teil des Gehirns, von wo aus hauptsächlich Emotionen und Sozialverhalten gesteuert, werden und dort gehen Hirnzellen unter. 

Allerdings kann ich bei meiner Patientin beobachten, dass sie von Termin zu Termin auch motorische Verschlechterungen eintreten. Eine der ersten war eben die Inkontinenz. Hier ist sie also demenzbedingt.

 

Es gibt viele Formen und die meisten haben ihre Ursache in untrainierten Muskeln. 

Blasenschwäche hat viele Namen und Formen.

Sie heißen Belastungs-, Drang-, Misch-, Reflex-, Überlauf- und unbewusste Inkontinenz.

Trotz so unterschiedlicher die Namen, sind die Auslöser dafür entweder neurologisch wie z. B. bei meiner Patientin oder muskulär wie bei den ganzen Frauen, mit denen ich z. B. in der Rückbildung gearbeitet habe.

 

Bei neurologischen Ursachen ist der Auslöser zentral im Hirn vorhanden. Das können verschiedene Demenzformen, aber auch MS, Parkinson, Schlaganfall oder Hirntumor und noch ein paar andere Erkrankungen sein.

Aber die meisten Gründe liegen in Muskulatur und / oder hormoneller Situation. Oft auch eine Kombination aus beidem. 

Und beide Ursachen kommen bei Männern und Frauen vor.

 

Da ich überwiegend mit Frauen arbeite, schreibe ich hier über die typischen Bereiche, die sie betreffen, nämlich Muskulatur und Hormone. 

Und für beides liegt der hauptsächliche Ursprung in Schwangerschaft und Wechseljahren.

 

Durch die Schwangerschaft stellt sich die Hormonsituation in dieser Zeit extrem um. Das passiert in beide Richtungen in verhältnismäßig kurzer Zeit im Gegensatz zu den Wechseljahren.

Es wird alles im Körper weicher, auch die Muskulatur. Denn alles bereitet sich auf den „Bauprozess Kind“ vor.

 

Wenn du schon mal schwanger warst, dann weißt du, dass gerade die ersten 2–3 Monate eine rasante Fahrt sein können. Denn jetzt werden aus den beiden Ausgangsstoffen Spermien und Ei ein Embryo. 

Und in dieser Zeit wird wirklich alles angelegt, was wir als Mensch haben und brauchen. 

 

Doch auch danach wird es nicht einfacher. 

Nun ist zwar alles „gebaut“, aber der Fötus muss noch wachsen. Und das tut er nun über die nächsten Wochen.

Hier leistet der Körper der Mutter höchste Arbeit und aufgrund des Hormonhaushaltes bleibt auch alles ganz weich. Muss ja, denn es kann sonst dem Fötus keinen Platz machen.

 

So hat u. a. die Blase dann auch nicht mehr so viel Platz und hält bei der ein oder anderen nicht mehr so dicht. 

Denn auch der Beckenboden ist weicher und somit hat er nicht mehr ganz so viel Power. Er bereitet sich ja darauf vor, dem Baby bei der Entbindung den Weg freizumachen.

 

In er Zeit nach der Entbindung ist die Rückbildung der Organe und des Gewebes von so vielen Dingen abhängig, dass es entsprechende Zeit dauert. 

Stillen ist ein Grund, dass sich die hormonelle Umstellung auf die Zeit vor der Schwangerschaft hinziehen kann. Entsprechend dauert es dann auch, bis das (Muskel)Gewebe wieder ausreichend fest ist.

 

Sind die Wechseljahre der Auslöser für Blasenschwäche, dann geht das nicht so schnell wie in der Schwangerschaft. 

Die Zeit des Wechsels dauert gerne mal 10 Jahre oder ein wenig länger.

In dieser Zeit verändern sich auch die Hormone, aber langsamer und anhaltender.

Deswegen macht sich so eine Blasenschwäche auch langsamer bemerkbar.

 

Hauptsächlich Östrogen wird weniger und dadurch wird das Gewebe „trockener“. 

Du erinnerst dich? Östrogen in der Tiermast hat zur Folge, dass das Fleisch rosig und fest aussieht. 

Aber es ist auch der Grund, dass es in der Pfanne wesentlich kleiner und fester wird. 

Und das ist es, was das Östrogen unterstützt. Die Wassereinlagerung im Gewebe – bei Mensch und Tier.

 

 

Durch weniger Wasser im Gewebe ist auch die Muskulatur nicht mehr so fest. D. h., sie ist evtl. auch schwerer ansteuerbar.

Das kann zwar ein Grund für Inkontinenz in älteren Jahren sein, doch du kannst etwas dagegen tun. Regelmäßiges Training für den Beckenboden ist ein Hauptgrund, dass die Blase dicht hält.

 

Auch der Muskelabbau, zu dem es ab dann leichter kommt, kannst du nachweislich in der Zeit des Älterwerden verlangsamen. 

Mit guten Übungen und leichtem Krafttraining.

Dazu findest du auf meinem YouTube-Kanal immer wieder Videos. Diese Woche eines zur Dehnung deiner Muskeln um die Hüfte, was für den Beckenboden auch ganz wichtig ist. 

 

Und es wird auch in absehbarer Zeit von mir ein Online-Angebot geben, damit du nicht alleine mit deinem inneren Schweinehund kämpfen musst.

Ich informiere dich darüber, sobald es konkret wird.

 

Hast du nun Probleme, den Harn zu halten, dann schau dir erstmal an, in welcher Lebensphase du jetzt gerade steckst. 

Wenn es nicht die Folge einer Schwangerschaft ist – auch schon länger her – oder du meinst, nicht in den Wechseljahren zu sein, dann melde dich und wir suchen gemeinsam nach den Gründen.

Keine Sorge, es ist wirklich in den aller häufigsten Fällen ein Schwächethema der Muskeln, das sich gut beheben lässt. 

 

Aber auch sonst kannst du ja mal schauen, wo du mit deinem Körper gerade so stehst und was sich so zeigt. 

Mach dir in den nächsten Tagen mal ein paar Notizen, was dir so auffällt bei und in dir.

 

 

Freu dich auf nächste Woche, wenn ich mich wieder bei dir melde!

 

Bis dahin wünsche ich dir eine gute Zeit und schöne Pfingsten!