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Meine Ersatzomas

Im Gymnasium hatte ich eine Schulfreundin, deren Oma war (m)ein Traum.

Ganz oft durfte meine Freundin bei ihrer Oma an den Wochenenden übernachten. 

In den Ferien war sie bei Oma in Urlaub und auch sonst haben die beiden viel gemeinsam unternommen. Denn die Oma wohnte mit dem Fahrrad nur ca. 30 Minuten weg. 🚲

 

So etwas hätte ich auch gerne gehabt. 

Meine eine Oma war schon recht früh gestorben. 

Und die andere war, na sagen wir mal, nicht wirklich an ihren Enkeln interessiert. 

 

Da wir sehr oft umgezogen sind, wohnte meine Oma auch immer weiter von unserem jeweiligen Wohnort weg.

Doch auch wenn es anders gewesen wäre, hätte meine Oma sich nicht besonders um mich und meinen Bruder gekümmert. Leider!

 

Naja, so bin ich eben groß und älter geworden ohne eine Oma mein Eigen nennen zu können.

Vielleicht liegt es dann auch daran, dass ich in all den Jahren als Physiotherapeutin immer eine alte Dame gab, die ein besonders herzliches Verhältnis zu mir hatte.

Nicht nur von meiner Seite aus. 

 

Das fing an, als ich mein Berufspraktikum nach dem Examen hier in Berlin machte. Dann ging es weiter in der ersten Praxis, in der ich auch Hausbesuche machen musste.

Und über all die kommenden Jahre mit den Behandlungen in verschiedenen Praxen und auch Seniorenheimen gab es immer eine nette alte Dame, die mich quasi als Enkel-Freundin adoptiert hat.

Mit vielen hatte ich Kontakt bis zu ihrem Tod - und war auch auf der ein oder anderen Beerdigung. 

 

Und auch jetzt habe ich wieder eine sooo nette alte Dame, die ich bei ihr Zuhause behandele.

Sie ist schon über 90 und hat wegen zwei Stürzen und der Pandemie in den letzten 2 Jahren einige Zeit im Krankenhaus verbracht.

Jetzt seit einiger Zeit wieder Zuhause versucht sie, halbwegs fit und mobil zu werden.

Und durch ein paar Kontakte ist sie mir in die Behandlung „geflattert”. 

 

Inzwischen besuche ich sie vier mal wöchentlich, weil sie auch einen ganz wunderbaren Arzt hat, der sie so gut unterstützen möchte, wie es geht. 

Dazu gehört auch meine Arbeit und die häufigen Termine.

Und jede kleine Minieinheit, mit der wir Bewegung und Beweglichkeit trainieren.

 

Jetzt kann sie schon wieder Dinge, die ihr vor 8-10 Wochen noch unmöglich erschienen.

Wir freuen uns jedesmal, wenn wir unsere Termine haben und uns dann auch über Gott und die Welt unterhalten.

Und auch sie hat es kaum geglaubt, dass kleine, wiederkehrende Routinen einen solchen Erfolg zeigen können. 

 

Du siehst, es ist keine Frage des Alters, sondern der Routine der Übungseinheiten, dass du mit deinem Körper und deinen Bewegungen besser wirst. 

 

Für ein paar Anregungen geb ich dir hier den Link zu meiner Sommeraktion auf YouTube. Du hast noch bis 20.08.23 Zeit, ein paar Übungen - oder vielleicht auch alle - durchzuarbeiten. 💪

 

Bis nächste Woche und genieße dein Leben!

 

Liebe Grüße